olafBuddenhagen@gmx.net schrieb:
Hallo,
On Tue, Mar 15, 2011 at 04:40:39PM +0100, RA Stehmann wrote:
olafBuddenhagen@gmx.net schrieb:
Trotzdem sind die Grundfreiheiten auch und gerade für die "nur-User" wichtig. Denn Mündigkeit kann auch durch die freie Wahl des Dienstleisters zum Ausdruck kommen -- und auf Dienstleister sind die weniger kompetenten Nutzer umso mehr angewiesen...
Da kann ich Dir nicht widersprechen. Aber wenn die einmal an die Freiheit des Verstehens denkst und das dahinter stehende Bild des Nutzers betrachtest, scheint doch eine etwas andere Kernzielgruppe ins Auge gefasst worden zu sein.
Nun, ich weiß nicht ob Richard ursprünglich mehr an Hacker dachte als an die Gesammtbevölkerung... Aber heutzutage richtet sich GNU ganz klar an Alle -- das kommt in vielen seiner Essays ziemlich deutlich zum Ausdruck.
Klar, alle sind zur Mündigkeit berufen.
Freiheit im Sinne der Aufklärung ist der Ausgang aus der Unmündigkeit. Hierzu sind in einer demokratischen Gesellschaft alle aufgefordert.
Information ist nicht nur Gegenstand der IT, sondern in freien Gesellschaften auch das Mittel zur Beförderung der Mündigkeit.
Sich zu informieren und informieren lassen, ist in der Tat anstrengend. Freiheit ist anstrengend!
Wer hierzu etwas lesen will, dem sei "Exodus"
http://de.wikipedia.org/wiki/2._Buch_Mose
zur Lektüre empfohlen.
Ein elementares Problem demokratischer Gesellschaften ist, dass man niemanden zur Freiheit zwingen kann. Es muss respektiert werden, wenn sich Personen nicht informieren lassen wollen.
"Hilfe zur Selbsthilfe", wie sie im Bereich Freier Software praktiziert wird, ist in soweit ein Lösungsansatz, der versucht, in aller Freundlichkeit dem Bedürfnis nach Bequemlichkeit gewisse Schranken zu setzen.
"Expertentum" kann nämlich, wenn, wie bei der IT, wesentliche Grundlagen unserer Gesellschaft in Rede stehen, potentiell elitär sein und damit antidemokratisch wirken.
Gruß Michael