Max Mehl schrieb:
Haben wir irgendwo falsche Fakten drin? Sind peinliche Rechtschreibfehler vorhanden? Haben wir ein elementares Argument vergessen?
Ich habe da 3 Sachen gefunden:
1) Mir kommt auf Seite 6 folgende Passage merkwürdig vor:
| Die Debatte um Netzneutralität dreht sich wesentlich um | die Frage, ob ein Endkunde über seinen Internetzugang Inhalte | und Anwendungen seiner Wahl ungestört und effektiv abrufen | kann.
Hier wird der Endkunde zum reinen Konsumenten degradiert. Mag sein, dass das eine ganz andere Baustelle ist, und nicht so gut in die Netzneutralitäts-Debatte passt. Aber es passt zum Thema Routerzwang: Es geht nicht nur um Runterladen, sondern auch ums Hochladen! Es geht nicht nur um das Abrufen von Diensten, sondern auch um das Anbieten von Diensten.
2) Ein Befürworter von Routerzwang könnte argumentieren, man solle doch einfach einen zweiten Router hinter den mitgelieferten Router packen, und mit diesem so viel machen wie man will.
Das würde natürlich, solange wir noch mit IPv4 herummachen, "NAT hinter NAT" bedeuten, wo sich jedem Netzwerktechniker die Haare sträuben. Und das Anbieten von Diensten ist noch komplizierter. Aber es ist machbar und wird gemacht.
Gegen dieses Argument sollte man auch schon Gegenargumente sammeln, denn das werden die Routerzwang-Befürworter früher oder später bestimmt anbringen.
3) Es war mir nicht möglich, beim Überfliegen des Dokumentes festzustellen, ob es auf meinen Punkt 2) bereits eingeht oder nicht. Nun hätte ich alles gründlich durchlesen können, dazu fehlt mir aber die Zeit. Anderen wird es ähnlich gehen.
Daher: Das Dokument ist in meinen Augen zu sehr mit Technik- Begriffen überfrachtet und nicht besonders gut strukturiert. Es ist schwer, das Wesentliche auf den ersten Blick zu erkennen.
Mag sein, dass die BNetzA voller ehemaliger Telekom/Bundespost- Techniker ist, die diese Art von Texten lesen und lieben können. Sollte dem aber nicht so sein, würde ich anraten, den Text in Bezug auf Klarheit und Lesbarkeit zu überarbeiten. Die Grundideen sollten auf Anhieb klar werden, ohne dass man von Fachbegriffen erschlagen wird.
Gruß Volker