On Monday 21 January 2008 23:51, Hannes Hauswedell wrote:
Gute Nachrichten insgesamt!
Ja, sehe ich auch so!
Am Sonntag 20 Januar 2008 19:07:05 schrieb Bjoern Schiessle:
list@akfoerster.de writes:
Warum die aber vorher die "or any later version"-Klausel entfernt haben, bleibt mir dennoch schleierhaft. Wenn sie diese Klausel drin gelassen hätten, hätte es nie ein Problem gegeben.
Zu dieser Diskussion noch ein paar Hinweise. Es stimmt das manche sagen: Ich müsste der FSF vertrauen, wenn ich die "or any later version" Klausel einsetze. Zum Teil ist das richtig, aber Juristen merken gern an, dass ich keinen Vertrag unterschreiben kann, denn ich noch nicht gesehen habe. Deshalb gehe ich davon aus, dass die FSF nicht nur moralisch eine Lizenz herausgeben wird, welche den gleichen Geist atmet, sondern auch das auch tatsächlich juristisch so machen muss, damit die Klausel wirksam ist. Diese Verpflichtung begrenzt halt auch das Risiko, sprich: wenn jemand die Organisation FSF übernähme, könnte er trotzdem nicht einfach diese Klausel ausnutzen, um die Software unfrei zu machen.
Es gab ja eigentlich auch kein wirkliches Problem. Da Trolltech das vollständige Urheberrecht an Qt hat können sie mit oder ohne "or any later version"-Klausel jederzeit die Lizenz ändern.
Naja, das war schon ein Problem. Ich konnte mein Programm z.B. nicht unter der GPLv3 veröffentlichen weil Qt GPLv2-only war.
Ohne der "or any later version"-Klausel haben sie es aber selber in der Hand ob und wann ein solcher Schritt vollzogen wird.
Der spätere Hinweis ist richtig: Trolltech könnte gekauft werden, oder durch eine Klage übernommen werden müssen, und damit handlungsunfähig werden.
Mit GPLv3 haben sie jetzt auch von der Möglichkeit gebrauch gemacht noch einen zusätzlichen "Proxy"[1] einzubauen.
In der Lizenz von Qt heißt es jetzt:
"[..] Alternatively you may (at your option) use any later version of the GNU General Public License if such license has been publicly approved by Trolltech ASA (or its successors, if any) and the KDE Free Qt Foundation. [..]"
Ein "or any later Version" wäre viel besser gewesen. Da wäre der Proxy sozusagen die FSF gewesen. Wenn der Proxy nämlich stirbt/Pleite geht gucken alle doof aus der Wäsche...
Stimmt. Die FSFE hat für dieses Problem der juristischen Wartbarkeit eine treuhänderische Lizentvereinbarung entwickelt, siehe http://www.fsfeurope.org/projects/ftf/fiduciary.de.html Das ist einmal ein Vertrag zwischen Entwicklern und einem Treuhänder, und dann bieten wir als FSFE auch an Treuhänder zu sein. Der Trick ist: Der Vertrag sichert zu, was wir als Treuhänder dürfen und bietet so mehr Rechtssicherheit als eine Lizentübertragung.
Aber besser als GPLv2-only ist es allemal.
Genau, wir haben auch viel mit KDE geredet und die mit uns, denn es liegt uns am Herzen die juristische Wartbarkeit zu verbessern. Das ist oft ein langsamer Vorgang, drum freut mich jeder Fortschritt - das Thema ist schliesslich trocken genug!
Bernhard