Ich hoffe ihr hattet erholsame Feiertage. Bevor wir ins neue Jahr starten hier noch eine kurze Zusammenstellung, was wir dieses Jahr in Deutschland erreicht haben. Die Zusammenstellung hat mir wieder Spaß gemacht und ich freue mich schon auf nächstes Jahr:
- Wir haben die politischen Parteien für die *Bundestags- und Landtagswahlen* befragt, dazu jeweils eine Auswertung veröffentlicht und haben damit die Basis geschaffen, weiterhin mit den Parteien zum Thema Freie Software in Verbindung zu bleiben. http://fsfe.org/campaigns/ayc/
- Wir haben wir uns dafür eingesetzt, dass ISPs die Zugangsinformationen für die *Router* herausgeben müssen, um ihren Kunden den Betrieb von eigenen Routern zu ermöglichen. Mit unserem Brief und unserer Stellungnahme an die Bundesnetzagentur haben wir ein großes Medienecho erreicht und unsere Forderung ist im aktuellen Koalitionsvertrag enthalten. https://blogs.fsfe.org/mk/status-of-compulsory-routers-in-germany/
- In 2012 hatten wir bereits das Thema "Trusted Computing" und "Secure Boot" analysiert https://fsfe.org/campaigns/generalpurposecomputing/secure-boot-analysis.de.html und unsere Position in verschiedenen Ministerien eingebracht. Schließlich hat die Bundesregierung Ende 2012 dazu ein Eckpunktepapier veröffentlicht http://fsfe.org/news/2012/news-20121120-01.de.html, welches unsere Forderungen beinhaltet. Bei dem Workshop des Wirtschaftsministeriums im September diesen Jahres kamen die drei Vorträge von der Trusted Computing Group, von Microsoft und von der FSFE. Unser Text zu dem Thema wurde fast 1:1 im Abschlussbericht der Enquete Kommission (siehe unten) übernommen.
- Wir haben an allen Sitzungen der Arbeitsgruppe "Interoperabilität, Standards und Freie Software" in der Enquete Kommission Internet und Digitale Gesellschaft des Bundestags als Experten teilgenommen. Dabei haben wir viele Fragen von Politikern beantwortet und ihnen Hintergrundinformationen zur Verfügung gestellt. Auch wenn das Ergebnis an einigen Stellen besser sein könnte (siehe unser Gast-Kommentar auf heise http://www.heise.de/open/artikel/Die-Woche-Politik-und-Freie-Software-1794251.html), war es wichtig, sich dort zu beteiligen: Erstens haben die Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe dazu gelernt und zweitens wird der Bericht in Zukunft anderen Politikern bzw. ihren Mitarbeitern als Einstieg in das Thema dienen.
- Wir betreiben das weltweit wichtigste Netzwerk zu *rechtlichen Themen Freier Software* mit über 330 Mitgliedern aus Rechtsabteilungen, um sie beim Austausch zu unterstützen und Ängste gegenüber Freier Software abzubauen. Dafür haben wir auch dieses Jahr wieder ein Konferenz organisiert. Wir beantworten außerdem Fragen von Freie-Software-Programmierern zu Lizenzen und anderen rechtlichen Themen. Des Weiteren haben wir zusammen mit gpl-violations.org Geräte auf Einhaltung der Freien-Software-Lizenzen überprüft. Unser Workshop in Berlin hat zu einem weiteren Gerichtsverfahren geführt https://fsfe.org/news/2013/news-20130626-01.de.html.
- Mit dem Aufhänger der Werbung durch die öffentliche Verwaltung für proprietäre PDF-Betrachter haben wir 2110 öffentliche Verwaltungen (primär in Europa) angeschrieben und sie über Offene Standards und Freie Software informiert. 640 der angeschriebenen Verwaltungen haben mittlerweile dieses Problem gelöst (in Deutschland 196/567 = 34%) und mehrere haben sich bei uns für die Hinweise bedankt: von Bürgermeisterämtern aus ganz Europa, der Stadt Hamburg, dem BKA, verschiedene Ministerien bis zum Büro des Premierminister in Frankreich sowie Belgiens. http://fsfe.org/campaigns/pdfreaders
- Zusammen mit anderen Verbänden konnten wir Politikern die Probleme von *Softwarepatenten* erklären. Wir waren Sachverständiger in der Anhörung im Bundestag, was schließlich dazu führte, dass im Bundestag im Mai alle Parteien einen interfraktionellen Antrag zur Begrenzung von Softwarepatenten untestützten https://fsfe.org/news/2013/news-20130612-01.html
- Mit Freiwilligen aus der ganzen Welt haben wir beim *Document Freedom Day* bei 59 Veranstaltungen in 30 Ländern die Bedeutung von Offenen Standards erklärt. https://documentfreedom.org/news/2013/news-20130419-01.html. In Deutschland haben wir die TAZ für ihren Einsatz Offener Standards ausgezeichnet: https://fsfe.org/news/2013/news-20130327-01.de.html
- Mit über 50 Vorträgen und Podiumsdiskussionen, über 20 Ständen sowie eigenen Vortragssträngen auf Veranstaltungen haben wir Menschen zu Freier Software informiert, dank unserer vielen Ehrenamtlichen auch wieder mit starker Präsenz in Österreich und Deutschland: Von der Freien Softwarekonferenz zur Spielekonferenz bis zum Straßenfest.
Im Angesicht umfassender Überwachung ist unsere Arbeit für eine freie digitale Gesellschaft notwendiger denn je. Wir brauchen Eure Mithilfe, um diese Arbeit auch in Zukunft weiter finanzieren zu können.
Ihr könnt unsere Aktivitäten als Fördermitglied unterstützen indem ihr Fellow der FSFE werdet http://fsfe.org/join oder uns mit einer Einmalspende an
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unterstützt. Damit helft ihr uns, dass wir auch Ende nächsten Jahres wieder auf ein erfolgreiches JAhr zurückblicken können.
Ich wünsche Euch einen guten Start ins Jahr 2014! Matthias
PS: Ich bin erst am 13. Januar wieder im Büro und werde vorher keine E-Mails beantworten können. Freue mich bis dahin aber über Kommentare, was für Euch 2013 besonders wichtig war, und natürlich über Spenden für unsere Arbeit!