Hallo zusammen,
die Süddeutsche Zeitung hat heute meinen Leserbrief abgedruckt, den ich
als Antwort auf einen Artikel geschrieben habe, in dem erklärt wurde wie
man Windows 10 datenschutztechnisch "beherrscht" und geschrieben wurde,
dass das unbequem ist.
Hier die abgedruckte Fassung des Leserbriefs (die Überschrift stammt
nicht von mir, aber sonst wurde der Leserbrief bis auf ein paar
sprachliche Korrekturen und der Änderung von "Freier Software" zu
"freier Software" alles 1:1 abgedruckt):
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Plädoyer für freie Software
Im Artikel „Einfach abschalten“ vom 2. März wird behauptet, dass „das
eigentlich gut gelungene System“ Windows 10 sich datenschutztechnisch
beherrschen lasse. Anschließend wird erklärt, warum das aber unpraktisch
ist. Diese Behauptung ist aus technischer Sicht falsch und aus
gesellschaftspolitischer Sicht problematisch. So ist es beispielsweise
für die Funktion automatischer Updates nicht notwendig, dass der
Hersteller erfährt, welche Updates bereits eingespielt sind. Es reicht,
wenn der Rechner dies weiß und dann nur noch benötigte Updates
herunterlädt.
Abgesehen davon lässt sich unfreie Software, wie sie viele verschiedene
Hersteller liefern, prinzipiell nicht beherrschen, weil schlicht geheim
gehalten wird, was die Software tatsächlich tut. Es ergibt sich durch
diese Unfreiheit automatisch ein ungünstiges Machtverhältnis zwischen
dem Hersteller, der bestimmt, was der Computer des Nutzers tut, und dem
Nutzer, der das nicht ändern kann, außer er entscheidet sich für andere
Software. Die einzige Alternative ist freie Software, die dem Nutzer das
Recht und die technische Möglichkeit gibt, zu bestimmen, was sein
Computer tut oder nicht tut. Das mag manchmal etwas weniger komfortabel
sein, aber wollen wir unsere Freiheit wirklich für etwas Komfort opfern?
Florian Snow, Bamberg
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Happy hacking!
Florian