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Hallo liebe Fellows,
anbei ist der erste Entwurf, der unter tatkräftiger Unterstützung diverser Fellows zustande gekommen ist. Ganz großen Dank an das geballte Know-how das sich dort eingebracht hat! Sofern noch jemand etwas zu ändern hat, einfach ins Pad kommen und los legen. :-)
https://public.pad.fsfe.org/p/Nationalratswahlen2013
Die neue Deadline ist der 08.08.2013 - erst dann stehen alle Parteien für die Nationalratswahlen in Österreich fest. Ich schicke die finale Version an jede einzelne Partei hinaus. Die Antworten werden im Wiki festgehalten und von mir nicht verändert.
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Freie Software darf uneingeschränkt genutzt, überprüft, angepasst und weitergegeben werden. Das unterscheidet sie wesentlich von proprietärer Software, die üblicherweise die Nutzung ausschließlich unter stark beschränkten Lizenzbedingungen erlaubt. Ohne dem Recht, die tatsächlichen Vorgänge in Programmen zu studieren und anzupassen, müssen wir Herstellern blind vertrauen. Wie - besonders in den letzten Tagen Wochen - zahllose Medienberichte vor Augen führen, wird dieses Vertrauen oft missbraucht.
Besonders Daten der öffentlichen Verwaltung sind oft regelmäßig hoch sensible Informationen, die zuverlässig vor unbefugten Fremdzugriffen geschützt werden müssen. Weil elektronische Datenverarbeitung in unseren gesellschaftlichen Abläufen zunehmend an Bedeutung gewinnt, bitten wir Sie, uns diesbezüglich einige Fragen zu beantworten:
01. Sollte Ihrer Meinung nach die von öffentlicher Hand beauftragte Software grundsätzlich Freie Software sein? Wenn ja: Mit welchen Maßnahmen und in welchem Zeitrahmen planen Sie, diese Forderungen bei einer Regierungsbeteiligung umzusetzen? Wenn nicht: Aus welchen Gründen lehnen Sie es ab, dass diese Software wieder der Allgemeinheit vollumfänglich zur Verfügung gestellt wird?
02. Wie beurteilen Sie Softwareentwicklungsaufträge welche von öffentlichen Einrichtungen vergeben werden, die nach der Auslieferung der Sofware nicht sämtliche Nutzungsrechte sichern (da diese zum Beispiel keinen vollen Zugriff auf den Quellcode erlauben und auf die Rechte verzichtet wird, die Software selbst oder durch Dritte weiterzuentwickeln bzw. die Software weitergeben zu dürfen)?
03. Mobile Geräte (Mobiltelefone, Tablets, Netbooks, ...) sind kleine Computer, die wir ständig mit uns herumtragen. Sie haben Mikrofone und Kameras, kennen unseren Aufenthaltsort, enthalten private Daten und Kommunikationsvorgänge. Sie sind mächtige Werkzeuge, die Risiken für die Privatsphäre bergen, aber uns in vielen Bereichen das Leben erleichtern können. Wie wollen Sie sicherstellen, dass diese äußerst weit verbreiteten Werkzeuge unserer Gesellschaft dem Anwender / Bürger Nutzen bringen und gleichzeitig die Privatsphäre der Anwender / Bürger schützen?
04. Die Bundesregierung Deutschlands hat eine Stellungnahme zum sogenannten ?Trusted Computing? abgegeben [*]. Wie ist Ihre Haltung zu den darin vorgebrachten Forderungen, besonders zur Beibehaltung der vollständigen Kontrolle der Geräte-Eigentümer über ihre Geräte, ihrer diesbezüglichen Entscheidungsfreiheit (?Opt-In?-Prinzip für ?Trusted Computing?) und der ausschließlichen Verwendung Offener Standards? Falls Sie diesen Forderungen zustimmen, was werden Sie konkret tun, damit sie eingehalten werden? [*] http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Themen/OED_Verwaltung/Informa...
05. Wie ist Ihre Position zu ?digitalem Rechtemanagement? (DRM)? Sollen Hard- und Software beliebige Beschränkungen haben dürfen? Treten Sie dafür ein, Konsumenten davor zu schützen? Wenn ja: Wie?
06. Manche Behörden machen noch immer auf ihren Webseiten Werbung für unfreie Software (z.B. in Form von Adobe Reader), obwohl es mehrere freie Alternativen gibt. Solche Werbung verstößt gegen das Gebot der Unparteilichkeit und empfiehlt den Bürgern, Technologien zu benutzen, die ihre Freiheiten unnötig beschränken. Was ist Ihre Meinung zu dieser Form von Werbung für unfreie Software und was werden Sie diesbezüglich unternehmen?
07. Immer mehr Unternehmen missbrauchen die Bezeichnung Freie Software/Open Source, um ihre proprietäre Software besser vermarkten zu können. Welche Möglichkeiten sehen Sie, Verbraucher, Unternehmen und die öffentliche Verwaltung vor Marktteilnehmern zu schützen, die proprietäre Software unter dem Label ?Freie Software? oder ?Open Source? anbieten?
08. Software kann in Österreich nicht patentiert werden. Was ist Ihre Position zu Software-Patenten?
09. Finden Sie, dass Verschlüsslung von Daten - beispielsweise bei der E-Mail-Kommunikation - ein Bürgerrecht ist?
10. Ist es Ihnen wichtig, dass Unternehmen & Privatpersonen, die dies wünschen, jegliche Form der Kommunikation mit den Behörden ausschließlich mit Freier Software und Offenen Standards durchführen können? Wenn ja, wie wollen Sie das sicherstellen?
11. Befürtwortet Ihre Partei den vermehrten Einsatz von Freier Software in der Bildung (z.B. im Informatikunterricht), um mehr in Richtung allgemeines Verständnis digitaler Technologien zu lehren (Das derzeit vielerorts praktizierte ?Auswendiglernen? bestimmter Programme wird diesem Anspruch nicht gerecht. Vor allem vor dem Hintergrund des raschen technologischen Wandels ist das Argument, dass der Arbeitsmarkt gewisse Technologien voraussetzen würde, nicht mehr haltbar)?
12. Haben Sie darüber hinaus vor, in anderen Bereichen Freie Software zu fördern? Wenn ja: wie?
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LG, Chris
Am 25.06.2013 16:53, schrieb Chris:
Hallo liebe Fellows,
am 29. September 2013[0] finden die Nationalratswahlen in Österreich statt. Zu diesem Zweck möchten wir die Kandidaten mit einem Fragenkatalog rund um freie Software und offene Standards, aber auch dem ein, oder anderen speziellen Thema, beglücken.
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Das Arbeitspad: https://public.pad.fsfe.org/p/Nationalratswahlen2013
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[0] https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalratswahl_in_%C3%96sterreich_2013
[1] https://public.pad.fsfe.org/p/Nationalratswahlen2013