[Fellowship Zurich] Richard Stallman Vortrag in Zuerich

Urs Fässler ufas at fsfe.org
Di Feb 9 20:00:51 UTC 2016


Am Dienstag, den 09.02.2016, 12:45 +0100 schrieb Dirk Deimeke:
> On 2016-02-09 12:08, Marcus Moeller wrote:
> 
> Hi Marcus
> 
> > Nach meiner Erfahrung sind Lösungen die Frei und Transparent
> > entwickelt
> > werden oftmals die technisch besseren, daher hat sich mir die Frage
> > nicht besonders häufig gestellt. Höchstens vielleicht bei Office,
> > wobei
> > ich das proprietäre Office für genauso schlecht halte wie das
> > Freie.
> 
> Das unterschreibe ich sofort für die meisten Lösungen, ich habe 
> zwischenzeitlich neben vim einen Closed-Sourced-Editor namen Sublime 
> Text verwendet, das hat sich mit dem Erscheinen von Atom auch
> geändert.
> 
> Es gibt trotzdem Software, die es nicht in vergleichbarer Qualität
> mit 
> benutzbaren Lizenzen für Linux gibt.
> 
> Ein Beispiel wäre ZFS, davon ist BTRFS meilenweit entfernt.
> 
> Videokonferenzen funktionieren mit Jitsi, sind aber sehr
> fehleranfällig 
> und leider nicht mit Skype vergleichbar. Der Skype-Client für Linux
> und 
> Android erlaubt keine Mehrbenutzer-Videokonferenz.
> 
> Eine vergleichbare Virtualisierungslösung wie VirtualBox mit 
> Closed-Source-ExtensionPack gibt es im Bereich der Open-Source-
> Software 
> nicht.
> 
> Aber in Summe haben wir es auf der Serverseite deutlich einfacher
> als 
> auf der Endanwenderseite, die ich sehr gut verstehen kann.
> 
> Gestern habe ich mit einem Arbeitskollegen gesprochen, der kurz vor
> der 
> Thesis seines nebenberuflichen Studiums steht. Ich habe ihm
> empfohlen, 
> wenn er mehr als 50 Seiten schreibt, LaTeX zu verwenden. Nicht Word, 
> nicht Writer, sondern LaTeX. Der Kollege ist auch Techniker (Windows 
> Admin) und hat mich angeschaut wie ein Auto.
> 
> Ich habe ihn von dem Mitautoren gesprochen und beschrieben, was der
> über 
> LaTeX geflucht hat. Dann hat er im gleichen Verlag ein anderes Buch
> mit 
> Word schreiben müssen und war voll des Lobes über LaTeX und möchte
> nie 
> wieder ein Buch mit einer Textverarbeitung schreiben. Was ich damit 
> sagen möchte ist, dass auch die technisch besseren Lösungen etwas
> mehr 
> für Endanwender tun müssen.
> 
> Gruss
> 
> Dirk
> 

Die ganze Diskussion ob etwas besser oder schlechter ist, resp. ob
Stallman nicht zeitgemäss ist wenn er gegen Cloud-Dienste, sehe ich
nicht als Diskussionspunkt zu Freier Software. Denn bei Freier Software
geht es um Freiheit - nicht weniger und nicht mehr. Aus dieser Sicht
kann ich RMS ganz verstehen.

Das andere ist dann mehr die Open Source Sicht. Diese ist imho auch
wichtig, denn ich möchte Freie Software verwenden welche auch gut ist.
Hier könnte man sicher noch viel machen wie z.B. die Leute aufklären
was ein Bug-Report ist, dass man mit Entwicklern reden kann wenn man
etwas will oder per Crowdfunding jemanden bezahlen um etwas zu
implementieren.

Gruss
Urs




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