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-->
</style>Hallo zusammen,<br>
<br>
in Dortmund spitzt sich unser Dialog mit der Stadt über den
öffentlichen Softwareeinsatz weiter zu. Jetzt haben wir von
Do-FOSS[1] eine erste öffentlich verfügbare Einschätzung der Stadt
Dortmund zu Freier Software erhalten. Diese bezieht sich auf unsere
Eingabe an den Ausschuss für Personal und Organisation "Software:
Teil kritischer Infrastruktur?" [2].<br>
<br>
Die Antwort der Stadt wollen wir natürlich gerne kommentieren und im
Blog von Do-FOSS veröffentlichen. Anschließend wollen wir uns mit
unserer Stellungnahme weiter in den Dialog mit der Stadt Dortmund
einbringen.<br>
<br>
Wie ihr weiter unten dem Schreiben der Stadt entnehmen könnt, liegt
insgesamt wohl noch viel Arbeit vor uns :-( Um diese Arbeit
aufzunehmen, wollen wir auf jeden Absatz des Schreibens der Stadt
Dortmund eingehen. Um den Entwurf unserer Antwort möglichst
reichhaltig zu gestalten, würden wir uns über jegliches Feedback und
Anregungen von euch freuen. Hierzu haben wir die Antwort der Stadt
Dortmund gescannt und 3 Möglichkeiten für eine Rückmeldung von euch
vorbereitet, die ihr nach Belieben nutzen könnt:<br>
<br>
- ein Etherpad [3]<br>
- unten stehend unter dieser Mail<br>
- in beigefügter Datei<br>
<br>
Es wäre toll, wenn ihr euer Feedback immer einrücken ">>"
würdet.<br>
<br>
Wer das Schreiben der Stadt Dortmund zu Freier Software im Original
lesen möchte, kann dies hier tun [4].<br>
<br>
Für Rückfragen stehen wir natürlich gerne zur Verfügung!<br>
<br>
Ein Lichtblick für den Softwareeinsatz der Stadt Dortmund war am
Donnerstag, den 29.10.2015 im Dortmunder Ausschuss für Personal und
Organisation. Bündnis 90/DIE GRÜNEN hatten zum Softwareeinsatz einen
Tagesordnungspunkt eingebracht. Die GRÜNEN griffen hier Überlegungen
zur Herstellerabhängigkeit bzgl. proprietärer Software auf und
schlugen eine Risikoanalyse vor. Die Betrachtung von Freier Software
wurde als möglicher Ausweg aus dem Risiko der Herstellerabhängigkeit
angeregt [5]. Die Verwaltung hat den Antrag der GRÜNEN als
Prüfauftrag mitgenommen. Wie es hiermit weitergeht, werden wir
selbstverständlich auch weiter begleiten.<br>
<br>
Beste Grüße aus Dortmund<br>
<br>
Christian (Nähle)<br>
<br>
[1] <a class="moz-txt-link-freetext" href="http://do-foss.de">http://do-foss.de</a><br>
<br>
[2]
<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://blog.do-foss.de/beitrag/it-konzept-der-stadt-dortmund-arbeitsprogramm-2015">http://blog.do-foss.de/beitrag/it-konzept-der-stadt-dortmund-arbeitsprogramm-2015</a><br>
<br>
[3] <a class="moz-txt-link-freetext" href="https://pad.foebud.org/2eOFzHpnQV">https://pad.foebud.org/2eOFzHpnQV</a><br>
<br>
[4] <a class="moz-txt-link-freetext" href="https://orga.do-foss.de/documents/152">https://orga.do-foss.de/documents/152</a><br>
<br>
[5]
<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://blog.do-foss.de/kolumne/softwareeinsatz-und-freie-software-im-ausschuss-fuer-personal-und-organisation">http://blog.do-foss.de/kolumne/softwareeinsatz-und-freie-software-im-ausschuss-fuer-personal-und-organisation</a><br>
<br>
<br>
<br>
Antwort der Stadt Dortmund zu Freier Software:<br>
<br>
Die Verwaltung hat mir als Vorsitzendem des Ausschusses für Personal
und Organisation folgende grundsätzliche Anmerkungen zu Ihrer
Reflexion des IT-Arbeitsprogramms 2015 zukommen lassen:<br>
<br>
"Bei der Auswahl jeder neuen Anwendung wird durch das Dortmunder
Systemhaus auch die Alternative des Einsatzes einer Freien Software
(Open Source) geprüft. In nicht sicherheitskritischen
Einsatzbereichen setzt das Systemhaus verschiedenste Freie
Softwareprodukte ein (z.B. PDF-Writer, Bildbetrachter).<br>
<br>
Freie Software hat am Markt heute nicht mehr die Bedeutung wie vor
wenigen Jahren.<br>
<br>
Ein großes Problem bei Einsatz Freier Software ist die nicht
vorhandene geregelte und zertifizierte Softwarewartung. Der Kunde
erhält im Fehlerfall keine Unterstützung.<br>
Die Tatsache, dass dem Kunden der Quellcode vorliegt und er
theoretisch somit in der Lage ist, den Fehler selbst zu beheben,
hilft ihm im konkreten Fehlerfall nicht weiter.<br>
<br>
Beispiel 1 (SAP):<br>
Es gibt zu keinem SAP Model auch nur im Ansatz ein vergleichbares
Open Source-Produkt.<br>
Darüber hinaus ist die Testierung und Zertifizierung eines
Buchhaltungs- oder Personalverwaltungssystems für Freie Software
z.B. nach dem HGB nicht möglich.<br>
<br>
Beispiel 2 (Office-Software):<br>
In der städtischen IT-Infrastruktur unterstützen 44 große
Anwendungen den Einsatz von Microsoft Office. Drei Anbieter dieser
Anwendungen können sich den Einsatz von Open Office vorstellen. Eine
zertifizierte Softwarewartung für Open Office ist am Markt nicht
erhältlich.<br>
Microsoft Office ist Marktstandard.<br>
<br>
Beispiel 3 (andere Anwendungen):<br>
Ein Markt für Freie Software kommunaler Anwendungen ist nicht
vorhanden."<br>
<br>
Die in Ihrem Schreiben vom 03.08.2015 gestellten Fragen werden vom
Dortmunder Systemhaus wie folgt beantwortet:<br>
<br>
Frage 1:<br>
Welche (Sicherheits-) Risiken sind für die Stadt Dortmund in der
Zeit seit April 2014 bis heute durch den Einsatz der nicht mehr
gewarteten Software Microsoft Office 2003 entstanden und welche
werden bis zum voraussichtlichen Projektende der vollständigen
Migration von Microsoft Office 2003 nach Microsoft Office 2013 am
31.12.2015 weiterhin bestehen?<br>
<br>
Antwort:<br>
Die beim Einsatz von Microsoft Office 2003<br>
* bekannten Sicherheitslücken,<br>
* ausgelaufene Betriebsunterstützung durch Microsoft und<br>
* zunehmende Inkompatibilität mit (neuen) Anwendungen<br>
machen die schnellstmögliche Umstellung auf Microsoft Office 2013
erforderlich. Mit der vollständigen Migration wird Microsoft Office
2003 von allen PC entfernt.<br>
<br>
<br>
Frage 2:<br>
Wie hätte es sich auf den Betrieb der Stadtverwaltung ausgewirkt,
wenn die Parallelinstallation von<br>
Microsoft Office 2003 und Microsoft Office 2013 nicht realisiert
worden wäre?<br>
<br>
Antwort:<br>
* Die Herstellung der Anwendungskompatibilität sollte den
Projektverlauf nicht gefährden<br>
* Verlängerung des Sicherheitsrisikos<br>
* Umstiegs-Erleichterung auf Microsoft Office 2013 bis der gesamte
Fachbereich an der Einführungsveranstaltung teilgenommen hat.<br>
<br>
<br>
Frage 3:<br>
Welchen Einfluss hat die Stadt Dortmund auf die Gestaltung der
Schnittstellen zur Anwendungskopplung der von ihr eingesetzten
Programme?<br>
<br>
Antwort:<br>
Der Einfluss ist sehr gering über<br>
* die Ebene der interkommunalen IT-Dienstleister<br>
* ein Bewertungskriterium im Vergabeverfahren <br>
* die Arbeitskreise de Hersteller<br>
<br>
<br>
Frage 4:<br>
Ist die gegenwärtige städtische IT-Infrastruktur von der Firma
Microsoft dauerhaft abhängig?<br>
<br>
Antwort:<br>
Ja, aber es gibt auch weitere Abhängigkeiten zu SAP, IBM, HP, CISCO,
AKDB, ADOBE, SuSe, APPLE, ORACLE etc.<br>
<br>
<br>
Frage 5:<br>
Ist die gegenwärtige städtische IT-Infrastruktur von Firmen
abhängig, deren Produkte auf die Anwendungskopplung mit den
Büroanwendungen des Officepakets der Firma Microsoft angewiesen
sind?<br>
<br>
Antwort:<br>
Ja, 44 von 53 betriebskritischen Anwendungen benötigen zwingend
Microsoft Office.<br>
<br>
<br>
Frage 6:<br>
Welche Bedeutung könnte herstellerunabhängige Software für die
kritische städtische IT-Infrastruktur haben?<br>
<br>
Antwort:<br>
Keine, weil beim Einsatz herstellerunabhängiger Software im
Fehlerfall kein eindeutiger Ansprechpartner zu Verfügung steht und
Haftungsfragen schwieriger zu klären sind.<br>
<br>
<br>
Frage 7:<br>
Wie verhältnismäßig ist der fremd bestimmte Migrationszwang durch
Hersteller?<br>
<br>
Antwort:<br>
Der fremd bestimmte Migrationszwang ergibt sich letztlich aus dem
Marktstandard und der damit verbundenen Wirtschaftlichkeit und
Akzeptanz. Sicherheitslücken werden geschlossen und Anwendungen
verbessert und erweitert.<br>
<br>
<br>
Frage 8:<br>
Welche aufwands- und auszahlungswirksamen Auswirkungen hat dieser
Migrationszwang auf die Personalkosten?<br>
<br>
Antwort:<br>
Im Rahmen des Projekts „Umstieg von Microsoft Office 2003“ wurden
alle Alternativen (auch der Einsatz von Freier Software) in die
Wirtschaftlichkeitsprüfung einbezogen.<br>
Im Ergebnis ist der flächendeckende Einsatz von Microsoft Office
2013 die wirtschaftlichste Variante. Grundsätzlich wird die Frage im
Projekt- bzw. Maßnahmen-Zusammenhang beantwortet.<br>
<br>
<br>
Frage 9:<br>
Innerhalb der nächsten Jahre könnte - u.a. im Rahmen einer
Risikoanalyse - untersucht werden, inwiefern bzw. wie stark die
städtische IT-Infrastruktur von Dritten (Softwareanbietern) abhängig
ist. Werden unerwünschte Abhängigkeiten und/oder Risiken
festgestellt, soll der schrittweise Umstieg auf Freie Software als
Ausweg aus dieser Abhängigkeit genauer untersucht werden.<br>
<br>
Antwort:<br>
Die Thematik „Einsatz Freie Software“ wird im IT-Konzept 2016-2020
aufgegriffen. Dieses IT-Konzept wird verwaltungsweit beraten und zur
Entscheidung geführt.<br>
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